Wettbewerb Uni (kommt) in die Stadt, Siegen
mit stefan schmitz bda
Der zukünftige Stadtcampus generiert neue Wegebeziehungen, welche sich mit dem Band von kulturell und sozioökonomisch relevanten Standorten Siegens verweben und die Innenstadt als Ganze stärken. Durch die Entsiegelung und Aufwertung der Weiß und ihrer Uferbereiche entsteht ein neuer städtischer Freiraum, der einen Ringschluss mit den bereits bestehenden Grünanlagen um den Siegberg bewirkt. Für die Neubauten der Fakultät werden freie Baukörperformen gewählt, da sie gegenüber einer orthogonalen Geometrie über größere Anpassungsfähigkeit verfügen und als besondere Erscheinung ihrer Bedeutung im Stadtgefüge gerecht werden. Die nördlichen drei „Schollen“ sind über einen eingeschossigen Verbindungskörper miteinander verknüpft, der sich nach Nordwesten zu einem Grünraum öffnet, welcher später, nach Eingliederung des dort hineinragenden Grundstückes, als Campusgarten erweitert werden kann. Die südwestliche „Scholle“ bildet die westliche Fassung eines kleinen Platzes, über den alle Einrichtungen der Fakultät I zentral erschlossen werden können. Dieser Platz liegt in der wichtigen Verbindung zwischen Bahnhof und den Fußgängerzonen der Innenstadt und könnte in den angrenzenden Erdgeschossen mit Laden- und Gastronomienutzung belebt werden, sodass eine bunte Mischung von Studentenleben und Stadtleben entstehen kann. Das gegenüberliegende Seminar- und Hörsaalgebäude integriert eine öffentliche Wegeverbindung als baumbestandene Treppenanlage, die die Friedrichstraße mit der 13m höher liegenden Siegbergstraße verbindet und den Grünraum des Siegbergs nach unten strömen lässt. Die Durchfahrt der Friedrichstraße für den motorisierten Individualverkehr unterbrochen, sodass eine ungestörte Platzfläche entsteht, die für Märkte oder Veranstaltungen genutzt werden kann. Die schollenförmigen Gebäudegrundrisse weisen auch hier wegen ihrer Anpassungsfähigkeit Vorteile auf und signalisieren zudem ihre Verwandtschaft mit den Universitätsgebäuden des Campus auf der Nordseite des Unteren Schlosses. Bei allen Gebäuden spielt die Verbindung zum Landschaftsraum entlang des Flusses eine besondere Rolle. Durch die Entsiegelung und Aufwertung der Weiß und ihrer Uferbereiche entsteht ein neuer städtischer Freiraum, der einen Ringschluss mit den bereits bestehenden Grünanlagen um den Siegberg bewirkt. Die beiden Gebäude westlich der Straße Löhrtor werden über einen gemeinsamen Eingangsbereich miteinander verbunden. Das daran anschließende Foyer öffnet sich zu einem terrassiert gestalteten Freiraum, der als Retentionsfläche überflutet werden kann. Eine ähnliche Verbindung von innen nach außen zeigt der Grundriss des Hauses der Künste. Hier sind alle Nutzflächen des Bereiches Kunst und kulturelle Bildung sowie die Ausstellungsflächen ebenerdig angesiedelt. Der Musikbereich mit dem Kammermusiksaal wird aus Gründen des Schallschutzes im obersten Geschoss platziert. Alle Gebäude der Fakultät II bilden ein Ensemble mit Eingängen, die zu einem stadtseitig orientierten Campusplatz orientiert sind. Der dort vorhandene Baumbestand kann weitgehend erhalten werden.
- Typ: Wettbewerb
- Zeitraum: 2020
- Bauherr: Universität Siegen