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LILL + SPARLA / pink architektur
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Wettbewerb Grenzenlos Leben am Albertussee, Düsseldorf

mit Pink Architekten

 

„Vorne den Ku´damm, hinten die Ostsee“

Das von Kurt Tucholsky so treffend beschriebene Ideal – auf das Areal am Albertussee trifft es zu. An die Stadt hervorragend angebunden liegt das Grundstück traumhaft am Naturraum von Albertussee und Altem Heerdter Friedhof. Hier wird die von der Stadt propagierte und gerühmte Qualität Düsseldorfs mit der „Nähe von Wohnen, Arbeiten und Erholen“ und einer „verkehrstechnisch perfekten Vernetzung“ Wirklichkeit.

 

Ein großer Naturraum

Der Naturraum ist das kostbarste Gut einer Stadt. Als unverzichtbare Lebensgrundlage haben Grünflächen einen hohen Stellenwert für die Gesundheit und das menschliche Wohlbefinden. Eine notwendige Nachverdichtung von Innenstädten muss einhergehen mit dem Anspruch, qualitätsvolle Grün- und Freiräume für ihre Bewohner zu gewährleisten. Unter mikroklimatischen Aspekten dienen diese Räume als Frischluftreservoir und wirken der zunehmenden sommerlichen Überhitzung entgegen. Zudem sind sie wertvolle Versickerungsflächen. Was Düsseldorf stadtübergreifend mit dem „Blaugrünen Ring“ realisiert, der neben der Verbindung von Kunst- und Kulturinstitutionen auch ein ausladendes, innerstädtisches Freiraumband ist, stellt in kleinerem Maßstab der Naturraum am Albertussee dar. Die Wohnbebauung ist eingebettet in eine grüne Oase, in der die Grenzen und Übergänge fließend sind.

 

Die Baukörper wachsen aus der Natur heraus

Aus dem durchlässigen Naturraum wachsen die Gebäude gleichsam heraus. Die Architektur scheint sich in die Höhe zu erstrecken und aus der Natur zu lösen. Alle Baukörper orientieren sich zum Inneren des Geländes und zum Wasser. Die Grundrisse sind so organisiert, dass die Qualitäten des Freiraums für alle Nutzer erlebbar werden. Die ästhetische Lösung der „Schall-Loggien“ zur Schiessstraße und zur Straße Am Albertussee ermöglicht eine natürliche Belüftung der dort anliegenden Räume. Der – auch von der Stadt Düsseldorf gewünschte – ausgewogene Wohnungsmix sorgt für eine sozialverträgliche Stadtentwicklung an dieser Stelle. Die Lebens- und Wohnqualität an diesem Ort ist für alle Bewohner, insbesondere für die Kinder der Kindertagesstätten sehr hoch. Licht, Luft, Grün und Sonne prägen die Atmosphäre. In den Wohnungen wird dies auch durch die Gestaltung der privaten Freiräume spürbar. Hier scheinen sich die Grenzen von innen und außen aufzulösen. Terrassen, umlaufende Balkone und Loggien schaffen als „grüne Zimmer“ einen zusätzlichen Wohnraum.

 

Fassaden, Konstruktion und Materialien sind die konsequente Fortführung dieses Gedankens

Konsequenterweise spielen die Fassaden mit dem Thema des expressiven und fließenden Naturraums. Die vertikale Schichtung der Flächen und umlaufenden Brüstungen erzeugt ein lebhaftes, dynamisches Bild. Der grüne Raum erstreckt sich über Loggien und Balkone bis auf die Dächer.

Glas und Holz sind die charakteristischen Materialien der Fassaden und kontrastieren spannungsreich mit den auskragenden Betonplatten und -brüstungen. Holz ist hier mehr als eine natürliche Oberflächenschicht. Es wird bewusst konstruktiv für die geschlossenen Elemente der Fassade und als Holzlamellenstruktur für Bereiche mit Sichtschutzbedarf eingesetzt. Dabei kommen die wirtschaftlichen Vorteile des modularen Holzbaus zum Tragen: eine erhebliche Verkürzung der Bauzeit durch Vorfertigung der Elemente im Werk und ein direkter Einbau auf der Baustelle. Darüber hinaus rückt Holz als natürlicher Baustoff derzeit wieder verstärkt in den Fokus, auch bei institutionellen Bauherren. Erste Holzhochhäuser zeigen die erfolgreiche Renaissance des Baustoffs und die Ergebnisse gesetzlicher Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet, die dem Holzbau zu neuer Attraktivität verhelfen. Nach wie vor besticht Holz durch seine nachhaltigen Charakteristika: ressourceneffizient und langlebig mit hervorragenden Wärmedämm- und raumklimatischen Eigenschaften. Atmosphärisch erzeugt es durch Aussehen, Haptik und Duft einzigartige Qualitäten.

 

Der Naturraum als freiraumplanerisches Konzept

Der Albertussee liegt im Spannungsfeld zwischen dem urbanen Zentrum von Düsseldorf-Heerdt und dem ufernahen Naturraum, der ihn umgibt. Beide Eindrücke prägen diesen ruhigen Ort, der auch nach der notwendigen Nachverdichtung am nördlichen Rand seinen kontemplativen Charakter behalten soll. In diesem spannungsvollen Kontext steht die Wohnbebauung von „Grenzenlos Leben am Albertussee“.

 

Das Prinzip abgestufter Privatheit

Die Freiraumzonen um die Gebäude werden nach dem Prinzip abgestufter Privatheit organisiert, wobei der Gesamteindruck eines durchlässigen Naturraumes verfolgt wird. Aus diesem wachsen die Gebäude förmlich heraus. Um diesen prägnanten Eindruck einer von Natur durchzogenen Wohnanlage ohne Grenzen zu vermitteln, wird auf klassische Einfassungen verzichtet. Das Gehwegpflaster verläuft sich in den angrenzenden Gräserflächen, statt sichtbaren Einzäunungen wird mit Sträuchergruppen und bodendeckenden Pflanzen gearbeitet. Die vielfältigen Möglichkeiten von natürlichen Elementen werden eingesetzt, um fließende Übergänge der Freiraumzonen entstehen zu lassen.

Die Kleinkinder-Spielflächen werden, diesem Prinzip entsprechend, in die Freiräume der Wohnanlage eingeflochten. Auf mechanische Einfassungen soll auch hier verzichtet werden, stattdessen werden Sandspielflächen für Kleinkinder mit natürlichen Elementen wie Stampflehm eingefasst.

Dem Gedanken des Freiraums als ein zu bespielender Raum folgend, ist der ganze Naturraum als Ort des Spiels und der Bewegung gedacht. Der Übergang aus dem Inneren des Geländes hinunter zum Weg am See ist stufenlos und fließend. Die Wege sind geheimnisvolle Pfade, die sich sanft zum Ufer hinunterschlängeln.

 

Freiraumqualität statt Abstandsgrün

Dichte Bepflanzung und mehrstämmige Pionierbäume, die als Kletterbäume für Kinder genutzt werden, prägen die wohnungsnahen Freianlagen. Im südlichen Grenzbereich geht die Wohnanlage fließend in den Bestand mit der ufernahen Vegetation über.

Die privaten Gärten, die Erschließungs- und Spielflächen und die Uferzone des Albertussee werden somit zu einer Gesamtanlage,die unmittelbar und grenzenlos wirkt. Nachbarschaft wird durch den Verzicht auf Absperrungen gefördert.

Eine Aneignung von halböffentlichen Räumen ist ausdrücklich erwünscht, wodurch die Außenanlagen auch für die Obergeschossbewohner an Aufenthaltsqualität gewinnen.

 

  • Typ: Wettbewerb
  • Zeitraum: 2019
  • Auslober: PANDION LQC5 GmbH&Co.KG
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